Post by Ulrich HilsingerHallo,
Post by Kurt B.Und ich dachte immer, er wäre in Japan gewesen, um sich bei den
Entwicklungsingenieuren die neusten Ergebnisse des Tranceiverbaus
vorführen zu lassen.....
Das tut man nicht in Japan.
Das ist richtig. Deshalb ists bei mir lange her, daß ich dieserhalb nach
Japan geflogen bin.
Post by Ulrich HilsingerDazu geht man nach Nordamerika oder Europa und betrachtet, was, neben den
vielen Edelschmieden für GHz & ATV & QRP Firmen wie Hilberling, TenTec,
Elecraft und Inrad tun.
Und Bentivoglio nicht zu vergessen. Ich weiß, ich weiß, denn ich habe, als
der DARC diese Sachen noch gar nicht wahrnahm, allerhand Titelstorys darüber
geschrieben & fotografiert, die genau hierfür trefflich & öffentlich (also
nicht nur in einem Vereinsblatt) Werbung machten. Gibts den PT-8000A von
Hilbeling übrigens schon?
Post by Ulrich HilsingerDort kommen die Impulse und Ansprüche her, die dann dazu führen, dass die
japanische Industrie irgendwann nachzieht.
Wenn Du den professionellen Bereich meinst: ja. Sonst ist die kritische
Masse der Kunden etwas zu gering. Und ihre Kaufkraft steigt auch nicht
gerade, wenn man sieht, wie der DARC jetzt schon Reklame mit mit
Billigtarifen für Arbeitslose machen muß...
Post by Ulrich HilsingerEs bedurfte eines amerikanischen TRX und einiger Umbausätze für
Japan-Geräte, damit die Japaner selbst auf die Idee kamen, ihren
DSP-Geräten vernünftige Analogfrontends zu verpassen.
Das nun wirklich nicht. Das "Tuning" von Transceivern findet unter ganz
anderen (auch: ökonomischen) Bedingungen statt als beim Hineinkonstruieren.
Bei letzterem geht es um das klassische Grenzwertproblem: Bei welchem
fnanziellen Einsatz in Entwicklung & Produktion ist der Nutzen für den
Anweder derart sichtbar, daß er diesen (höheren) Preis hinlegt. Daß
Japangeräte sogar der unteren Preisklasse bei ein wenig intelligenter
Bedienung an der weit überwiegenden Mehrzahl der installierten Antenne prima
spielen, bestätigt die Taktik der Japaner - während die Amis ja reihenweise
(Drake, Galaxy, Collins, Hammarlund, Squire Sandes, Heathkit; you name it)
den Bach runtergingen. Vor allem, weil sie dieses ökonomische Grenzwertspiel
nicht beherrschten; Drake ist da mit seinem SSR-1 bestes Beispiel.
Post by Ulrich HilsingerEs bedurfte erfolgreicher QRP-Projekte aus der westlichen Welt, damit die
japanischen Konzerne QRP als Teil dieses Hobbies und als Markt
wahrgenommen haben.
War das nicht eher die von der JARL vorgeschlagene und dann implementierte
10-W-Lizenz in Japan, die das angekurbelt hat? Deshalb gibt es ja dort seit
Jahrzehnten derartige Transceiver (vordem für den japanischen und den
professionellen Weltmarkt; ich erinner mich daran, mal darüber eine
funk-Titelgeschichte geschrieben zu haben...)! Die QRP-Bewegung als
derzeitige Nische spielte bislang keine Rolle.
Post by Ulrich HilsingerEs bedurfte früher vieler Eigenentwicklungen der Funkamateure, bis die
Japaner Geräte auf den Markt warfen, die laut Werbung 9k6-tauglich waren,
in Wirklichkeit aber eher ein schlechter Witz waren verglichen mit dem,
was Funkamateure ohne millionenschweren Meßgerätepark realisierten.
Warum finanzierte sich denn die CQDL durch Anzeigen solcher Augenwischereien
und schenkte den Mitgliedern keinen reinen Wein ein? Und warum setzten denn
deren fein bezahlte Redakteure nicht einmal ihren Fuß außerhalb des
Landkreises zu Recherchen & Anregegungen?