Thomas Rathmann
2005-04-10 08:45:14 UTC
Hallo,
offenbar unbemerkt geblieben, in einem Chip-Artikel aus der Ausgabe 7/05
ist dann auch die Rede von "vereinbarter Geheimhaltung", sind Versuche,
neue Premiere-Inhalte in absehbarer Zeit per PLC zu verbreiten.
Ein paar Textauszüge:
"...läuft, derzeit noch unter großer Geheimhaltung, der Testbetrieb von
DVB-P: digitaler Videoempfang via Stromnetz. Eine Kooperation von
Premiere mit den großen Energieversorgungsunternehmen des Landes macht`s
möglich."
"RWE, E.ON, EnBW, MVV und andere deutsche Energieversorger wittern nun
auch in Deutschland ein großes Geschäft für DVB-P, insbesondere da
Premiere, getrieben von dem agilen Strategen Georg Kofler, groß
einsteigen möchte."
"Auch Deutschlands Funkamateure (DARC) gehen leidenschaftlich gegen
Powerline vor. Der beste Verbündete der Telekom ist die
Regulierungsbehörde RegTP, die die Daumenschrauben (Störfeldstärken) für
die "funkenden Drähte" per gesetzlicher Rahmenbedingungen in der
Nutzungsbestimmung 30 kräftig angezogen hat. Getrieben von den
skandinavischen Ländern steht jedoch eine EU-weite Vereinheitlichung vor
der Verabschiedung, die einen erheblich großzügigeren Umgang mit den
Grenzwerten zum Ziel hat."
"Trotz der noch schwebenden Rechtslage wird die DVB-P-Technik in
Deutschland derzeit im Testbetrieb in verschiedenen Bundesländern mit
großem Erfolg ausprobiert."
"Die nächste auf der CeBIT vorgestellte videotaugliche Generation soll
gar bis zu 200 MBit/s brutto schaffen."
"Mit hohen Vertragsstrafen werden auch die deutschen Teilnehmer am
Feldtest bedroht, wenn sie etwas über DVB-P ausplaudern..."
"...ausgestrahlten Premiere-Videokanäle kommen derzeit noch völlig
unverschlüsselt über das Stromnetz - zumindest in den von uns
identifizierten Testgebieten Aachen, Paderborn, Regensburg, Ingolstadt
und Leipzig."
"Ob in Ihrem Wohngebiet überhaupt schon DVB-P-Empfang möglich ist? Sie
können versuchen, es bei Ihrem Energieversorgungsunternehmen abzufrage -
was allderings wegen der vereinbarten Geheimhaltung (möglicherweise
wegen Verstoßes gegen die noch gültige NB30) ein schwieriges Unterfangen
sein dürfte."
In einem zweiten Beitrag zum Thema Inhouse-Versorgung für breitbandige
Videoübertragung heißt es unter anderem:
"Für die nächste Generation peilen die Hersteller eine Bruttomarke von
200 MBits/s an.
"Funkverträglich
Die Powerline Technik überträgt Daten, indem sie ein breitbandiges
Kurzwellensignal auf die Stromleitung legt. Bei HomePlug 1.0 liegt
dieses Signal etwa zwischen 4 und 21 MHz, wobei aktuell einzelne Bläcke
ausgenommen sind. Da Stromleitungen aber keine Hochfrequenzleitungen
sind, strahlt die Elektroinstallation unweigerlich einen guten Teil der
Energie ab, je nach individueller Sitation mal mehr, mal weniger. Die
unerwünschte Abstrahlung führt zu Protesten von anderen
Kurzwellennutzern, vorrangig Funkamateuren. Corinex belegt nun einen
noch breiteren Teil des Spektrums (2 bis 32 MHz), blendet aber optional
die Amateurfunkfrequenzen aus (2-32 MHz with noteches).
Die Messung mit einem Spektrumanalyzer bestätigte das für die acht in
Deutschland freigegebenen Kurzwellenamateurbänder (80 bis 10m). Dabei
bricht die Anwendungsdatenrate bei einer guten Verbindung spürbar, aber
nicht über Gebühr ein (59 statt 68 MBit/s). Wer den Frieden mit
funkenden Nachbarn nicht strapazieren will, sollte die Notches aktivieren."
"Mit dieser Einstellung übertrugen die Adapter in unserem Versuch noch
52 MBit/s, allerdings überstrich das Signal wieder die Amateurbänder."
DSL per Stromleitung stellt somit bestenfalls den bescheidenen Anfang
der Nutzung von Stromleitungen für Datenübertragung dar.
Das dargestellte genutzte Frequenzband von DVB-P für Premiere liegt bei
60-80 Mhz und die Hersteller peilen 200 MBit/s für die nächste (nicht
die letzte !) Generation von PLC-Modems an.
Und damit auf den dann genutzten Frequenzen überhaupt noch etwas am
Empfangsmodul ankommt, wird die EU die Grenzwerte "vereinheitlichen".
Ein verharmlosender Ausdruck für "kräftig erhöhen" !
Längst ist nicht mehr die Rede von Funkschutz sondern nur noch von einem
"Abwägen von berechtigtigten Interessen".
Und dabei dürfte klar sein, wer hier unter die Räder kommen wird...
Dann noch viel Spaß bei Echolink und PR-Digi-Vernetzung via Kabel und
Internet. Energieversorger, Regulierer und die PLC-Kunden wird es freuen
zu hören, daß wir jetzt schon freiwillig auf die Nutzung von Funk
verzichten!
In einem kürzlich erschienenen lokalen Pressebeitrag, zu dem
OV-Mitglieder zu unserem Hobby zu Hause interviewt worden sind, wurden
dann auch gleich die ach so tollen Vorzüge von Echolink herausgestellt".
Wir mögen uns nichts dabei denken, diese Betriebsart zu fördern und sie
erfreut aufzunehmen.
Aber nach außen, für den unbeteiligten/schlecht informierten Bürger und
besonders für die PLC-Großunternehmen ist das ein gefundenes Fressen:
"Wozu brauchen die Funkamateure denn noch die Kurzwelle, sie nutzen doch
längst auch schon das Internet für ihre weltweiten Kontakte"...
Gute Nacht Amateurfunk!
73, Thomas, DL1EBQ
offenbar unbemerkt geblieben, in einem Chip-Artikel aus der Ausgabe 7/05
ist dann auch die Rede von "vereinbarter Geheimhaltung", sind Versuche,
neue Premiere-Inhalte in absehbarer Zeit per PLC zu verbreiten.
Ein paar Textauszüge:
"...läuft, derzeit noch unter großer Geheimhaltung, der Testbetrieb von
DVB-P: digitaler Videoempfang via Stromnetz. Eine Kooperation von
Premiere mit den großen Energieversorgungsunternehmen des Landes macht`s
möglich."
"RWE, E.ON, EnBW, MVV und andere deutsche Energieversorger wittern nun
auch in Deutschland ein großes Geschäft für DVB-P, insbesondere da
Premiere, getrieben von dem agilen Strategen Georg Kofler, groß
einsteigen möchte."
"Auch Deutschlands Funkamateure (DARC) gehen leidenschaftlich gegen
Powerline vor. Der beste Verbündete der Telekom ist die
Regulierungsbehörde RegTP, die die Daumenschrauben (Störfeldstärken) für
die "funkenden Drähte" per gesetzlicher Rahmenbedingungen in der
Nutzungsbestimmung 30 kräftig angezogen hat. Getrieben von den
skandinavischen Ländern steht jedoch eine EU-weite Vereinheitlichung vor
der Verabschiedung, die einen erheblich großzügigeren Umgang mit den
Grenzwerten zum Ziel hat."
"Trotz der noch schwebenden Rechtslage wird die DVB-P-Technik in
Deutschland derzeit im Testbetrieb in verschiedenen Bundesländern mit
großem Erfolg ausprobiert."
"Die nächste auf der CeBIT vorgestellte videotaugliche Generation soll
gar bis zu 200 MBit/s brutto schaffen."
"Mit hohen Vertragsstrafen werden auch die deutschen Teilnehmer am
Feldtest bedroht, wenn sie etwas über DVB-P ausplaudern..."
"...ausgestrahlten Premiere-Videokanäle kommen derzeit noch völlig
unverschlüsselt über das Stromnetz - zumindest in den von uns
identifizierten Testgebieten Aachen, Paderborn, Regensburg, Ingolstadt
und Leipzig."
"Ob in Ihrem Wohngebiet überhaupt schon DVB-P-Empfang möglich ist? Sie
können versuchen, es bei Ihrem Energieversorgungsunternehmen abzufrage -
was allderings wegen der vereinbarten Geheimhaltung (möglicherweise
wegen Verstoßes gegen die noch gültige NB30) ein schwieriges Unterfangen
sein dürfte."
In einem zweiten Beitrag zum Thema Inhouse-Versorgung für breitbandige
Videoübertragung heißt es unter anderem:
"Für die nächste Generation peilen die Hersteller eine Bruttomarke von
200 MBits/s an.
"Funkverträglich
Die Powerline Technik überträgt Daten, indem sie ein breitbandiges
Kurzwellensignal auf die Stromleitung legt. Bei HomePlug 1.0 liegt
dieses Signal etwa zwischen 4 und 21 MHz, wobei aktuell einzelne Bläcke
ausgenommen sind. Da Stromleitungen aber keine Hochfrequenzleitungen
sind, strahlt die Elektroinstallation unweigerlich einen guten Teil der
Energie ab, je nach individueller Sitation mal mehr, mal weniger. Die
unerwünschte Abstrahlung führt zu Protesten von anderen
Kurzwellennutzern, vorrangig Funkamateuren. Corinex belegt nun einen
noch breiteren Teil des Spektrums (2 bis 32 MHz), blendet aber optional
die Amateurfunkfrequenzen aus (2-32 MHz with noteches).
Die Messung mit einem Spektrumanalyzer bestätigte das für die acht in
Deutschland freigegebenen Kurzwellenamateurbänder (80 bis 10m). Dabei
bricht die Anwendungsdatenrate bei einer guten Verbindung spürbar, aber
nicht über Gebühr ein (59 statt 68 MBit/s). Wer den Frieden mit
funkenden Nachbarn nicht strapazieren will, sollte die Notches aktivieren."
"Mit dieser Einstellung übertrugen die Adapter in unserem Versuch noch
52 MBit/s, allerdings überstrich das Signal wieder die Amateurbänder."
DSL per Stromleitung stellt somit bestenfalls den bescheidenen Anfang
der Nutzung von Stromleitungen für Datenübertragung dar.
Das dargestellte genutzte Frequenzband von DVB-P für Premiere liegt bei
60-80 Mhz und die Hersteller peilen 200 MBit/s für die nächste (nicht
die letzte !) Generation von PLC-Modems an.
Und damit auf den dann genutzten Frequenzen überhaupt noch etwas am
Empfangsmodul ankommt, wird die EU die Grenzwerte "vereinheitlichen".
Ein verharmlosender Ausdruck für "kräftig erhöhen" !
Längst ist nicht mehr die Rede von Funkschutz sondern nur noch von einem
"Abwägen von berechtigtigten Interessen".
Und dabei dürfte klar sein, wer hier unter die Räder kommen wird...
Dann noch viel Spaß bei Echolink und PR-Digi-Vernetzung via Kabel und
Internet. Energieversorger, Regulierer und die PLC-Kunden wird es freuen
zu hören, daß wir jetzt schon freiwillig auf die Nutzung von Funk
verzichten!
In einem kürzlich erschienenen lokalen Pressebeitrag, zu dem
OV-Mitglieder zu unserem Hobby zu Hause interviewt worden sind, wurden
dann auch gleich die ach so tollen Vorzüge von Echolink herausgestellt".
Wir mögen uns nichts dabei denken, diese Betriebsart zu fördern und sie
erfreut aufzunehmen.
Aber nach außen, für den unbeteiligten/schlecht informierten Bürger und
besonders für die PLC-Großunternehmen ist das ein gefundenes Fressen:
"Wozu brauchen die Funkamateure denn noch die Kurzwelle, sie nutzen doch
längst auch schon das Internet für ihre weltweiten Kontakte"...
Gute Nacht Amateurfunk!
73, Thomas, DL1EBQ