Hermann Boehm
2005-04-04 07:31:29 UTC
Hallo allerseits!
Die sog. "Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst", AGZ e.V.
stellte vor zwei Wochen fest, dass alle Bemühungen, im Amateurfunkdienst
ein Bewusstsein für die Personensicherheit in elektromagnetischen
Feldern zu schaffen, gescheitert seien.
Wer EMVU thematisiere, beklagte Dr. Ralph P. Schorn, DC5JQ, werde als
Profilneurotiker beschimpft, die Abgabequote der BEMFV-Anzeigen
(Selbsterklärungen) sei provokant niedrig, und wegen Fehlern von der
RegTP zurückgeschickte Anzeigen würden von den Funkamateuren
normalerweise ignoriert. Kurzum: das Interesse der Funkamateure an der
Physik und Technik der Feldberechnung sei nahe Null.
Auf seiner Internetseite ...
http://www.schorn-emvsoft.de/
"Dr. R. P. Schorn EMV-Beratung und Software"
KyD, KyD-NEC - Expertise in elektromagnetischer Umweltverträglichkeit
... behauptet DC5JQ seit geraumer Zeit:
| Wegen des im Amateurfunk nicht vorhandenen
| Interesses am Thema "Personenschutz in
| elektromagnetischen Feldern" wird die
| Geschäftstätigkeit bis auf weiteres eingestellt.
Dr. Schorn wurde darüber informiert, dass diese Behauptung nicht der
Wahrheit entspricht, und sogar als Beleidigung aller Funkamateure, die
ihre BEMFV-Anzeige (Selbsterklärung) längst abgegeben haben,
interpretierbar ist, was ihn aber offenbar nicht im geringsten
interessiert. Dabei wäre es so einfach, den darin enthaltenen Stahl
herauszunehmen, wenn Dr. Schorn wahrheitsgemäß schriebe: "Wegen im
Amateurfunk nicht vorhandenen Interesses an den Software-Paketen KyD und
KyD-NEC wird die Geschäftstätigkeit bis auf weiteres eingestellt."
Dies ist m. E. aber noch eher als harmlos anzusehen. Bedenklich war
"Staat" dies auch endlich kapiere, war wohl Motivation eines um die
Zukunft des Amateurfunks besorgten AGZ-lers dass er zum Telefon griff,
um (für alle Leser des AGZ-Rundspruchs) beim Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit (BMWA) "nachzuhaken", und zu fragen: "Wie steht es
eigentlich um die BEMFV-Novellierung?". Seit Jahren wolle doch das
Ministerium das übergeordnete FTEG novellieren, um unter anderem
Ordnungswidrigkeiten für Zuwiderhandlungen einzuführen.
Weiter seien in diesem Zusammenhang ja auch Gerüchte in Umlauf, die
ziemlich geringe Abgabequote und die hohe Fehlerrate könnten im
Amateurfunk schließlich zum Verlust des Privilegs eigener Berechnungen
und Messungen führen.
Allerdings teilte offenbar das Ministerium die Sorgen des Anrufers nicht
so ganz. Es seien keine Absichten bekannt, das Prinzip der
Selbsterklärung abzuschaffen und stattdessen eine
Standortbescheinigungspflicht für Funkamateure einzuführen. Nein, auch
nicht bei hohen Sendeleistungen.
wundern würde, wenn nun die AGZ fürderhin für sich das Verdienst
reklamiert, im Jahre 2005 gerade noch mal Schlimmstes von Deutschlands
Funkamateuren abgewendet zu haben, dieses Thema scheint mir damit
keinesfalls vom Tisch zu sein.
Steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein, und wenn man RegTP und
Ministerien lange genug drangsaliert, immer wieder auf mögliche
Versäumnisse seitens der Funkamateure hinweist, vielleicht auch die
unheimlichen Gefahren und Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der
Menschen, die unter Umständen von elektromagnetischen Feldern ausgehen
könnten erwähnt, insbesondere wegen der doch mitunter "hohen
Sendeleistungen", die Funkamateure machen dürfen, na, da können wir uns
doch noch auf einiges gefasst machen.
Um den Befürwortern einer BEMFV-Novellierung mit möglicher Entmündigung
der Funkamateure in Sachen "Personensicherheit in elektromagnetischen
Feldern" und "Physik und Technik der Feldberechnung", also der
Streichung der derzeitigen Möglichkeit der Selbsterklärung
(BEMFV-Anzeige) Wind aus den Segeln zu nehmen, erscheint es mir sehr
wichtig, dass jeder Funkamateur, der mit Strahlungsleistungen ab 10 Watt
EIRP arbeitet, sich seine Verantwortung (für alle Funkamateure in DL)
bewusst macht und seine BEMFV-Anzeige (Selbsterklärung) ordnungsgemäß
bei seiner RegTP-Außenstelle abgibt.
Wer das überhaupt nicht einsehen mag, weil er meint, die Grenzwerte
seien völlig überzogen, andere Dinge seien für die Umwelt viel
gefährlicher und was es noch für Gründe gegen eine Abgabe geben mag,
sollte vielleicht darüber nachdenken, dass damit jene Leute punkten, die
den experimentellen Amateurfunk heutiger Prägung in jene Ecke drängen
wollen, wo nur noch mit Standortbescheinigung gefunkt werden darf, oder
mit Strahlungsleistungen bis max. 10 Watt EIRP. Ich finde übrigens die
festgelegten Grenzwerte auch überzogen, kann aber nachvollziehen, was
Angela Merkel seinerzeit als Umweltministerin meinte, als sie sagte: "Es
sind keine wissenschaftlichen, sondern politische Grenzwerte."
Wir Funkamateure werden die EMVU-Grenzwerte gewiss nicht ändern, und
eine politische Änderung können wir auch nicht herbeiführen. Wichtig ist
eigentlich doch nur, was für uns unter dem Strich herauskommt. Wer genau
hinsieht, erkennt wohl, dass da ein Plus steht, für die Abgabe dieser
"Selbstbezichtigung", wie die BEMFV-Anzeige mitunter genannt wird.
Und schließlich: selbst wenn Befürchtungen, irgendwann nur noch mit
kostenpflichtiger Standortbescheinigung und zertifizierten Funkgeräten
funken zu dürfen, völlig unbegründet sein sollten, die derzeitigen
Vorschriften sind eindeutig: wer mit Strahlungsleistungen über 10 Watt
EIRP arbeitet und keine ordnungsgemäße BEMFV-Anzeige bei der RegTP
abgegeben hat, riskiert unter Umständen ein kleines Vermögen (Bußgeld,
Messeinsätze zu bekannt hohen RegTp-Stundensätzen, ...)
Die RegTP macht kein Hehl daraus, dass sie nach über Jahre gewährter
Schonfrist nun die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften durchzusetzen
gedenkt.
Wie schon erwähnt: das kann ziemlich teuer werden.
73 de Hermann, DK6XH
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Die sog. "Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst", AGZ e.V.
stellte vor zwei Wochen fest, dass alle Bemühungen, im Amateurfunkdienst
ein Bewusstsein für die Personensicherheit in elektromagnetischen
Feldern zu schaffen, gescheitert seien.
Wer EMVU thematisiere, beklagte Dr. Ralph P. Schorn, DC5JQ, werde als
Profilneurotiker beschimpft, die Abgabequote der BEMFV-Anzeigen
(Selbsterklärungen) sei provokant niedrig, und wegen Fehlern von der
RegTP zurückgeschickte Anzeigen würden von den Funkamateuren
normalerweise ignoriert. Kurzum: das Interesse der Funkamateure an der
Physik und Technik der Feldberechnung sei nahe Null.
Auf seiner Internetseite ...
http://www.schorn-emvsoft.de/
"Dr. R. P. Schorn EMV-Beratung und Software"
KyD, KyD-NEC - Expertise in elektromagnetischer Umweltverträglichkeit
... behauptet DC5JQ seit geraumer Zeit:
| Wegen des im Amateurfunk nicht vorhandenen
| Interesses am Thema "Personenschutz in
| elektromagnetischen Feldern" wird die
| Geschäftstätigkeit bis auf weiteres eingestellt.
Dr. Schorn wurde darüber informiert, dass diese Behauptung nicht der
Wahrheit entspricht, und sogar als Beleidigung aller Funkamateure, die
ihre BEMFV-Anzeige (Selbsterklärung) längst abgegeben haben,
interpretierbar ist, was ihn aber offenbar nicht im geringsten
interessiert. Dabei wäre es so einfach, den darin enthaltenen Stahl
herauszunehmen, wenn Dr. Schorn wahrheitsgemäß schriebe: "Wegen im
Amateurfunk nicht vorhandenen Interesses an den Software-Paketen KyD und
KyD-NEC wird die Geschäftstätigkeit bis auf weiteres eingestellt."
Dies ist m. E. aber noch eher als harmlos anzusehen. Bedenklich war
Elektromagnetische Umweltaspekte sind kein politisches
Leichtgewicht. Die 1995 eingeforderte Eigenverantwortung ist
gescheitert - zum Schaden Aller. Nun muss der Staat handeln, zum
Schutz seiner Buerger.
"Nun muss der Staat handeln, zum Schutz seiner Bürger" - und dass derLeichtgewicht. Die 1995 eingeforderte Eigenverantwortung ist
gescheitert - zum Schaden Aller. Nun muss der Staat handeln, zum
Schutz seiner Buerger.
"Staat" dies auch endlich kapiere, war wohl Motivation eines um die
Zukunft des Amateurfunks besorgten AGZ-lers dass er zum Telefon griff,
um (für alle Leser des AGZ-Rundspruchs) beim Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit (BMWA) "nachzuhaken", und zu fragen: "Wie steht es
eigentlich um die BEMFV-Novellierung?". Seit Jahren wolle doch das
Ministerium das übergeordnete FTEG novellieren, um unter anderem
Ordnungswidrigkeiten für Zuwiderhandlungen einzuführen.
Weiter seien in diesem Zusammenhang ja auch Gerüchte in Umlauf, die
ziemlich geringe Abgabequote und die hohe Fehlerrate könnten im
Amateurfunk schließlich zum Verlust des Privilegs eigener Berechnungen
und Messungen führen.
Allerdings teilte offenbar das Ministerium die Sorgen des Anrufers nicht
so ganz. Es seien keine Absichten bekannt, das Prinzip der
Selbsterklärung abzuschaffen und stattdessen eine
Standortbescheinigungspflicht für Funkamateure einzuführen. Nein, auch
nicht bei hohen Sendeleistungen.
Einen Zeithorizont fuer eine neue BEMFV gibt es allerdings immer
noch nicht. Momentan befindet man sich in der Diskussion mit dem
Bundesumweltministerium und den Bundeslaendern. Der Amateurfunk
scheint dabei nicht strittig oder ueberhaupt ein Thema zu sein.
Da kann man ja richtig aufatmen. Abgesehen davon, dass ich mich nichtnoch nicht. Momentan befindet man sich in der Diskussion mit dem
Bundesumweltministerium und den Bundeslaendern. Der Amateurfunk
scheint dabei nicht strittig oder ueberhaupt ein Thema zu sein.
wundern würde, wenn nun die AGZ fürderhin für sich das Verdienst
reklamiert, im Jahre 2005 gerade noch mal Schlimmstes von Deutschlands
Funkamateuren abgewendet zu haben, dieses Thema scheint mir damit
keinesfalls vom Tisch zu sein.
Steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein, und wenn man RegTP und
Ministerien lange genug drangsaliert, immer wieder auf mögliche
Versäumnisse seitens der Funkamateure hinweist, vielleicht auch die
unheimlichen Gefahren und Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der
Menschen, die unter Umständen von elektromagnetischen Feldern ausgehen
könnten erwähnt, insbesondere wegen der doch mitunter "hohen
Sendeleistungen", die Funkamateure machen dürfen, na, da können wir uns
doch noch auf einiges gefasst machen.
Um den Befürwortern einer BEMFV-Novellierung mit möglicher Entmündigung
der Funkamateure in Sachen "Personensicherheit in elektromagnetischen
Feldern" und "Physik und Technik der Feldberechnung", also der
Streichung der derzeitigen Möglichkeit der Selbsterklärung
(BEMFV-Anzeige) Wind aus den Segeln zu nehmen, erscheint es mir sehr
wichtig, dass jeder Funkamateur, der mit Strahlungsleistungen ab 10 Watt
EIRP arbeitet, sich seine Verantwortung (für alle Funkamateure in DL)
bewusst macht und seine BEMFV-Anzeige (Selbsterklärung) ordnungsgemäß
bei seiner RegTP-Außenstelle abgibt.
Wer das überhaupt nicht einsehen mag, weil er meint, die Grenzwerte
seien völlig überzogen, andere Dinge seien für die Umwelt viel
gefährlicher und was es noch für Gründe gegen eine Abgabe geben mag,
sollte vielleicht darüber nachdenken, dass damit jene Leute punkten, die
den experimentellen Amateurfunk heutiger Prägung in jene Ecke drängen
wollen, wo nur noch mit Standortbescheinigung gefunkt werden darf, oder
mit Strahlungsleistungen bis max. 10 Watt EIRP. Ich finde übrigens die
festgelegten Grenzwerte auch überzogen, kann aber nachvollziehen, was
Angela Merkel seinerzeit als Umweltministerin meinte, als sie sagte: "Es
sind keine wissenschaftlichen, sondern politische Grenzwerte."
Wir Funkamateure werden die EMVU-Grenzwerte gewiss nicht ändern, und
eine politische Änderung können wir auch nicht herbeiführen. Wichtig ist
eigentlich doch nur, was für uns unter dem Strich herauskommt. Wer genau
hinsieht, erkennt wohl, dass da ein Plus steht, für die Abgabe dieser
"Selbstbezichtigung", wie die BEMFV-Anzeige mitunter genannt wird.
Und schließlich: selbst wenn Befürchtungen, irgendwann nur noch mit
kostenpflichtiger Standortbescheinigung und zertifizierten Funkgeräten
funken zu dürfen, völlig unbegründet sein sollten, die derzeitigen
Vorschriften sind eindeutig: wer mit Strahlungsleistungen über 10 Watt
EIRP arbeitet und keine ordnungsgemäße BEMFV-Anzeige bei der RegTP
abgegeben hat, riskiert unter Umständen ein kleines Vermögen (Bußgeld,
Messeinsätze zu bekannt hohen RegTp-Stundensätzen, ...)
Die RegTP macht kein Hehl daraus, dass sie nach über Jahre gewährter
Schonfrist nun die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften durchzusetzen
gedenkt.
Wie schon erwähnt: das kann ziemlich teuer werden.
73 de Hermann, DK6XH
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