Siegfried Tränkner
2005-03-19 19:07:44 UTC
Wem's interessiert?
Wir sind wieder zu Hause. Im Log stehen fast 600 Verbindungen, die von
den Standorten Timmendorf FED-236, Gollwitz Nord FED-092 und Gollwitz
West FED-093 gefahren wurden.
Im Briefkasten finden wir den ersten Brief mit QSL-Karten von Heinz,
DH0TF und in der Postbox( neuhochdeutsch :Postschließfach) einen
weiteren Brief aus OE von zwei SWL's nebst nettem Schreiben. Mein holdes
Weib bemerkt nur: " Schau, da haben wir uns ja Arbeit an Land gezogen"
und meint wohl damit, dass nun anstehende Ausschreiben der QSL-Karten
nach ihrem Druck.
Nach unserem Inseleinstand( RÜGEN ) im vorigen Jahr, wo wir mal
testeten, wie ein renommiertes Hotel auf unsere Bitte, da funken zu
dürfen, positiv reagierte, wollten wir auch in diesem Jahr eine Woche
Kurzurlaub dazu ausnutzen, etwas zu funken. Anfang Dezember 2004 fiel
die Wahl auf die Insel Poel, weil diese ja nicht so oft in der Luft ist,
oder weil dort keine Funkamateur heimisch sind. Gesagt, getan, Hern
Google befragt, das Stichwort Poel reichte. Dann bei den Unterkünften
nachgeschaut, nachdem wir die offizielle Webseite der Insel hatten. Der
erste Name, der da auftauchte, klang gut. Telefon und am anderen Ende
meldete sich eine männliche Stimme, die vom Dialekt her, nicht zum
Norddeutschen paßte. Ja, wir hätten gern eine Woche... Kein Problem...
Aber, da wäre noch ein ausgefallener Wunsch, wir sind Funkamateure und
mein Gegenüber meinte nur trocken: Da brauchen wir wohl eine Antenne.
Auch kein Problem, denn bei ihm im Hause wären solche Spezies schon
gewesen. Mir fiel da nur die YL-Mannschaft um DL0SH ein, die da 2003
aktiv war. Ja, das wäre richtig, er hätte da als letzes eine Damengruppe
beherbergt. Somit hatte sich eigentlich das Gespräch schon erledigt,
denn ich mußte nun ja nicht bereits offene Türen einrennen.
Was ich allerdings zu diesem Zeitraum noch nicht wußte, war die
Tatsache, dass die Insel Poel im Januar 2005 ihre offizielle IOTA-Nummer
EU-098 verlieren würde, weil der Abstand zur Küste von 200 m nicht mehr
eingehalten wurde (Versandung). Ca. zwei Wochen nach diesem Telefonat
erfuhr ich davon auf einer Webseite. Blöd, aber absagen wollte ich auch
nicht mehr. Die QSL-Karte von DL0SH hatte ich vorliegen und damit war
auch klar, es wird halt eine Leuchtturmaktivität draus werden. Beim
näheren Studium der deutschen Leuchtturmliste bekam ich mit, dass auf
der Insel noch zwei weitere Leuchtürme beherbergt sind, so dass man
eigentlich drei Leuchttürme aktivieren könne. Es blieb also bei unserem
Vorhaben, diese Insel zu besuchen. Mit Ric, DL2VFR, unserem Manager für
das deutsche Leuchtturmdiplom hatte ich ja auch schon mehrere Mails
gewechselt. Er klärte mich mit dem Link:
http://www.leuchtturm-atlas.de/alphab.html noch umfassender auf.
Da ich prinzipiell nichts dem Zufall überlasse, ging es an das
Aufstellen der Checkliste für die Funkerei. Das beginnt bei mir
persönlich mit dem Aufmalen eines "Blockschaltbildes" zum geplanten
stattfindenden Scenario. Also: Abspannung - Antennenei - Antenne -
Antennenei - Tuner usw. Jedenfalls umfaßte meine Ceckliste zu Abschluß
ca. 110 Positionen. Darunter fehlte auch der Lötkölben, nebst Lötzinn
und Ständer nicht. Da ich mir nicht sicher war, ob ich an den beiden
Gollwitzer Leuchttürmen Strom erhalten würde, wanderte noch ein 700 W -
Zweitaktnotstromaggregat + Kanister + Zweitaktöl in das Auto. Keine
Angst, denn auch kleiner Kombi, wie zum Beispiel unserem SEAT CORDOBA
VARIO, schluckte diese Extra anstandslos. Vielleicht lächelt jetzt
jemand über diese Buchhaltertätigkeit, ich kann aber sagen, es verlief
alles absolut perfekt, wir hatten nichts vergessen.
Die Zeit rennt bekanntlich, der Kalender zeigte Anfang März, am 12.03.
sollte es losgehen. Wir hatten hier aber im Gebirge nicht die Rechnung
ohne Petrus gemacht. Der Wetterbericht für das Wochenende verhieß nichts
Gutes. Auf den Straßen hatten wir eigentlich schon Schneeberge über 2
(!) m. Am Samstag früh war an ein Losfahren nicht zu denken, weil
zahlreiche Straßen im Gebirge einfach nicht befahrbar waren. Gegen 10.30
Uhr ging es dann los. Der übliche Anmarschweg zur Autobahn konnte nicht
gewählt werden, weil die Straßen noch nicht geräumt waren. Über einen
kleinen Umweg gelangten wir dann zur Fernverkehrsstraße und folgten da
im Abstand einem Räumfahrzeug.
Fortsetzung folgt...
73, Sig
Wir sind wieder zu Hause. Im Log stehen fast 600 Verbindungen, die von
den Standorten Timmendorf FED-236, Gollwitz Nord FED-092 und Gollwitz
West FED-093 gefahren wurden.
Im Briefkasten finden wir den ersten Brief mit QSL-Karten von Heinz,
DH0TF und in der Postbox( neuhochdeutsch :Postschließfach) einen
weiteren Brief aus OE von zwei SWL's nebst nettem Schreiben. Mein holdes
Weib bemerkt nur: " Schau, da haben wir uns ja Arbeit an Land gezogen"
und meint wohl damit, dass nun anstehende Ausschreiben der QSL-Karten
nach ihrem Druck.
Nach unserem Inseleinstand( RÜGEN ) im vorigen Jahr, wo wir mal
testeten, wie ein renommiertes Hotel auf unsere Bitte, da funken zu
dürfen, positiv reagierte, wollten wir auch in diesem Jahr eine Woche
Kurzurlaub dazu ausnutzen, etwas zu funken. Anfang Dezember 2004 fiel
die Wahl auf die Insel Poel, weil diese ja nicht so oft in der Luft ist,
oder weil dort keine Funkamateur heimisch sind. Gesagt, getan, Hern
Google befragt, das Stichwort Poel reichte. Dann bei den Unterkünften
nachgeschaut, nachdem wir die offizielle Webseite der Insel hatten. Der
erste Name, der da auftauchte, klang gut. Telefon und am anderen Ende
meldete sich eine männliche Stimme, die vom Dialekt her, nicht zum
Norddeutschen paßte. Ja, wir hätten gern eine Woche... Kein Problem...
Aber, da wäre noch ein ausgefallener Wunsch, wir sind Funkamateure und
mein Gegenüber meinte nur trocken: Da brauchen wir wohl eine Antenne.
Auch kein Problem, denn bei ihm im Hause wären solche Spezies schon
gewesen. Mir fiel da nur die YL-Mannschaft um DL0SH ein, die da 2003
aktiv war. Ja, das wäre richtig, er hätte da als letzes eine Damengruppe
beherbergt. Somit hatte sich eigentlich das Gespräch schon erledigt,
denn ich mußte nun ja nicht bereits offene Türen einrennen.
Was ich allerdings zu diesem Zeitraum noch nicht wußte, war die
Tatsache, dass die Insel Poel im Januar 2005 ihre offizielle IOTA-Nummer
EU-098 verlieren würde, weil der Abstand zur Küste von 200 m nicht mehr
eingehalten wurde (Versandung). Ca. zwei Wochen nach diesem Telefonat
erfuhr ich davon auf einer Webseite. Blöd, aber absagen wollte ich auch
nicht mehr. Die QSL-Karte von DL0SH hatte ich vorliegen und damit war
auch klar, es wird halt eine Leuchtturmaktivität draus werden. Beim
näheren Studium der deutschen Leuchtturmliste bekam ich mit, dass auf
der Insel noch zwei weitere Leuchtürme beherbergt sind, so dass man
eigentlich drei Leuchttürme aktivieren könne. Es blieb also bei unserem
Vorhaben, diese Insel zu besuchen. Mit Ric, DL2VFR, unserem Manager für
das deutsche Leuchtturmdiplom hatte ich ja auch schon mehrere Mails
gewechselt. Er klärte mich mit dem Link:
http://www.leuchtturm-atlas.de/alphab.html noch umfassender auf.
Da ich prinzipiell nichts dem Zufall überlasse, ging es an das
Aufstellen der Checkliste für die Funkerei. Das beginnt bei mir
persönlich mit dem Aufmalen eines "Blockschaltbildes" zum geplanten
stattfindenden Scenario. Also: Abspannung - Antennenei - Antenne -
Antennenei - Tuner usw. Jedenfalls umfaßte meine Ceckliste zu Abschluß
ca. 110 Positionen. Darunter fehlte auch der Lötkölben, nebst Lötzinn
und Ständer nicht. Da ich mir nicht sicher war, ob ich an den beiden
Gollwitzer Leuchttürmen Strom erhalten würde, wanderte noch ein 700 W -
Zweitaktnotstromaggregat + Kanister + Zweitaktöl in das Auto. Keine
Angst, denn auch kleiner Kombi, wie zum Beispiel unserem SEAT CORDOBA
VARIO, schluckte diese Extra anstandslos. Vielleicht lächelt jetzt
jemand über diese Buchhaltertätigkeit, ich kann aber sagen, es verlief
alles absolut perfekt, wir hatten nichts vergessen.
Die Zeit rennt bekanntlich, der Kalender zeigte Anfang März, am 12.03.
sollte es losgehen. Wir hatten hier aber im Gebirge nicht die Rechnung
ohne Petrus gemacht. Der Wetterbericht für das Wochenende verhieß nichts
Gutes. Auf den Straßen hatten wir eigentlich schon Schneeberge über 2
(!) m. Am Samstag früh war an ein Losfahren nicht zu denken, weil
zahlreiche Straßen im Gebirge einfach nicht befahrbar waren. Gegen 10.30
Uhr ging es dann los. Der übliche Anmarschweg zur Autobahn konnte nicht
gewählt werden, weil die Straßen noch nicht geräumt waren. Über einen
kleinen Umweg gelangten wir dann zur Fernverkehrsstraße und folgten da
im Abstand einem Räumfahrzeug.
Fortsetzung folgt...
73, Sig