Post by MartinHallo liebe OM´s,
Ich bin auf der Suche nach einer kurzen (bis 1,50m) Mobilantenne für
20m und 40m. Das davon keine Wunder zu erwarten sind ist mir klar, die
Antenne soll für Mobilbetrieb sein und ich möchte nicht mit riesigen,
abgespannten Gebilden herumfahren.
Da es bezahlbar bleiben sollte, kommen wahrscheinlich nur
Monobandstrahler in Frage (keine ATAS, Outbacker o.ä.).
In den USA gibt es sog. Mini HF Sticks von Iron Horse, die teilweise
recht gute Kritiken bekommen, leider habe ich hier keinen Händler
gefunden.
Für 20m käme auch eine mod. DV27 in Frage, wer hat diesbezüglich
Erfahrungen?
Vielen Dank!
73
Martin, DL3MP
Hallo Martin,
ich rate dir zu einer DV-Lang oder zumindest zu einem Wendelstrahler für das
10/11 m-Band, falls der Strahler nicht länger als max. 1,5 m sein darf. Es ist
dann darauf zu achten, dass die Antenne keine Anpasselemente im Fuß enthält.
Für 20 und 40 m solltest du eine Induktivität hoher Güte in Verbindung mit einem
Kondensator vorschalten. Der Kondensator muss von der Seele des Koaxkabels
nach Masse liegen, da der Fußpunktwiderstand eines solchen Strahlers für die
Bänder 20 und 40 m < 50 Ohm ist. Die Formeln für die Induktivität und das C
findest du u.a. im Rothammel. Die Spule sollte als Luftspule aus mindestens 6^2
Kupfer hergestellt werden. Es ist günstig, die Induktivität so zu wählen, dass
sie für das 40 m-Band zuerst einmal ein paar Windungen mehr aufweisen. Für
20 m kann die Spule einen über Relais schaltbaren Abgriff erhalten. Vermutlich
muss bei QSY von 20 nach 40 und umgekehrt auch das C über Relais mit
umgeschaltet werden. Da die Formeln nur eine Näherung sein können, sollte
das C variabel sein. Nach Finden der Kapazität pro Band kann man den Drehko
ausmessen und durch einen Festkondensator ersetzen. Die erforderliche Anzahl
der Windungen muss auch praktisch ermittelt werden. Hilfreich kann hier eine
Rauschbrücke oder ein SWR-Analyser sein. Die Spule sollte zwecks hoher
Güte im Verhältnis von Länge zu Durchmesser von ca. 2:1 hergestellt werden.
Der Abstand zwischen den Windungen sollte etwa einen Drahtdurchmesser
entsprechen. Die Spule kann auf einem Wickelkörper erstellt und später in
Plexiglasstege eingefädelt werden, nachdem diese entsprechen durchbohrt
wurden. Eine weitere Erhöhung der Güte kann man dadurch erreichen, indem
man jede zweite Windung zwecks Minderung der schädlichen Kapazität etwas
nach innen drückt. Siehe hierzu auch Gelsenkirchener Mobilantenne von OM
Arno Weidemann, DL9AH. Sollte die Antenne zu schmalbandig werden, kann
sie mittels einer Rollspule geringer Induktivität, die mit einem Elektromotor
gekoppelt ist, vom Wageninnern nachgestimmt werden. Hört sich eventuell
ziemlich wild an, ist es aber nicht. Eine Autbacker etc. kann mit einer solchen
Konstruktion weder vom Wirkungsgrad noch vom Preis her mithalten.
Vy 73 de Wolf,
DL5DKW