Discussion:
Kurze Mobilantenne für 20m und 40m
(zu alt für eine Antwort)
Martin
2004-08-09 06:08:17 UTC
Permalink
Hallo liebe OM´s,

Ich bin auf der Suche nach einer kurzen (bis 1,50m) Mobilantenne für
20m und 40m. Das davon keine Wunder zu erwarten sind ist mir klar, die
Antenne soll für Mobilbetrieb sein und ich möchte nicht mit riesigen,
abgespannten Gebilden herumfahren.
Da es bezahlbar bleiben sollte, kommen wahrscheinlich nur
Monobandstrahler in Frage (keine ATAS, Outbacker o.ä.).
In den USA gibt es sog. Mini HF Sticks von Iron Horse, die teilweise
recht gute Kritiken bekommen, leider habe ich hier keinen Händler
gefunden.
Für 20m käme auch eine mod. DV27 in Frage, wer hat diesbezüglich
Erfahrungen?

Vielen Dank!

73

Martin, DL3MP
Achim Schäfer
2004-08-09 20:49:24 UTC
Permalink
Post by Martin
Ich bin auf der Suche nach einer kurzen (bis 1,50m) Mobilantenne für
20m und 40m. Das davon keine Wunder zu erwarten sind ist mir klar, die
Antenne soll für Mobilbetrieb sein und ich möchte nicht mit riesigen,
abgespannten Gebilden herumfahren.
Ich habe eine Monoband-Set von YAESU mit 5 Strahlern 10/15/20/40/80
und PL-Fuß. Die 20/40m Teile sind ungefähr 1,5m/1,7m lang und ich habe
damit schon auf der Autobahn Betrieb gemacht, einen verstärkten PL-Fuß
vorrausgesetzt. Gerade das 40m-Teil sollte man nicht allzulange mit 100W
SSB
belasten. Ich weis nicht, ob man sowas noch im Handel bekommt.
Natürlich sind damit keine Wunder zu erwarten, aber Mitteleuropa-Betrieb
ist immer drin. Ich habe auch schon nachts Mobil-QSO auf der Autobahn
quer durch Deutschland auf 80m gemacht. Ist zwar mühseelig abzustimmen
(im Stand), weil die Resonanz nur wenige khz breit ist, aber irgendwann
geht es doch.
Post by Martin
Für 20m käme auch eine mod. DV27 in Frage, wer hat diesbezüglich
Erfahrungen?
Ich betreibe schon länger eine DV27 mit entsprechender Verlängerung auf
den Bänder 10/12/15/17/20m, wenn man eine 2. DV27 "über Kopf" montiert,
ist auch
noch 30m zu erreichen. Damit sollte man aber auf keinen Fall fahren ;-)
Für 20m ist eine Abstimmstift von 105cm nötig, was die Antenne auf eine
Gesamtlänge von 230cm anwachsen läßt, womit ich persönlich nicht mit
rumfahren würde. Als Material sollte man keine 2mm-Messingkapillare
aus dem Baumarkt nehmen (höchstens für Mess-Experimente), sondern z.B.
(verkupferten) Schweissdraht.
Dafür wird diese "DV27-20" bei 100W SSB gerade mal
handwarm, ebenso auf allen anderen möglichen Bändern.

73, Achim
DJ3UE
Rainer Pruggmayer
2004-08-09 21:19:42 UTC
Permalink
Hallo Martin,

bei der gewünschten Antennenlänge geht es auf 20 Meter noch brauchbar, bei
40 Meter wirds aber sehr eng.
Die Ministicks wurden hier auch vertrieben von einigen CB-Funkhändlern,
nannten sich bei uns firestick.

Ich kenne nur einen Händler der sowas noch führt http://www.cbzentrum.de/
(weder verwandt noch verschwägert etc.) eventuell da mal anfragen.

Alternativ bleibt als Einfachlösung noch die DV27 (auch lang) wie Achim
schon beschrieben hat. Die DV-lang geht abgespannt prima auf 20 Meter, ein
befreundeter OM hat die vorne montiert und nach hinten umgebogen abgespannt,
das geht erstaunlich gut in Kombination mit einem MFJ-simpeltuner.

Ein weiterer Vorteil des DV-Fußes ist die Möglichkeit von der einfachen
(verlängerten) DV 27 bei Standbetrieb schnell auf die DV-Lang umbauen zu
können.

Persönlich kann ich nur sagen Kurzwelle im Auto macht irre Spaß, der Zusatz
"mobile" kommt immer prima an auch im pileup.

73 Rainer
Achim Schäfer
2004-08-10 15:17:20 UTC
Permalink
Post by Rainer Pruggmayer
Alternativ bleibt als Einfachlösung noch die DV27 (auch lang) wie
Achim schon beschrieben hat. Die DV-lang geht abgespannt prima auf 20
Ich konnte bei der DV-Lang leider keine vernünftige Resonanz ausserhalb
10/11m finden, wohl aus verständlichen Gründen, bei 2,65m ohne jegliche
Verlängerung.
Ich habe von den 2,65m ca. 10cm abgesägt, um einen guten Kompromiss
im 10m-Band zu finden.
Post by Rainer Pruggmayer
Meter, ein befreundeter OM hat die vorne montiert und nach hinten
umgebogen abgespannt, das geht erstaunlich gut in Kombination mit
einem MFJ-simpeltuner.
Meine beschriebenen Umbauten mit der DV-27 funktionieren
grundsätzlich ohne Tuner ;-)
Selbst mit den 200W meines umgebauten FT-757 wird die DV-27 zwar
richtig warm, aber die Stehwelle bleibt stabil.
Post by Rainer Pruggmayer
Ein weiterer Vorteil des DV-Fußes ist die Möglichkeit von der
einfachen (verlängerten) DV 27 bei Standbetrieb schnell auf die
DV-Lang umbauen zu können.
Ein klassischer DV-Fuß führt spätestens bei UKW-Duoband-Antennen
zu Problemen, den bei den meisten Modellen muß die Masse mit nach oben
geführt werden.
Deswegen habe ich einen (verstärkten) PL-Fuß im Autodach und habe mir
einen Übergang von PL auf DV gekauft (ca. 10? bei Unrat-Elektronik)
Post by Rainer Pruggmayer
Persönlich kann ich nur sagen Kurzwelle im Auto macht irre Spaß, der
Zusatz "mobile" kommt immer prima an auch im pileup.
Zustimmung!
Naja, Pileup erzeuge ich nicht gerade, aber es erstaunt doch immer
wieder,
was man mit einem 1,5m kurzen Strahler erreichen kann.
Achim.
Wolfgang Kind
2004-08-10 15:56:50 UTC
Permalink
Post by Achim Schäfer
Meine beschriebenen Umbauten mit der DV-27 funktionieren
grundsätzlich ohne Tuner ;-)
Selbst mit den 200W meines umgebauten FT-757 wird die DV-27 zwar
richtig warm, aber die Stehwelle bleibt stabil.
Die Stehwelle ist nur deshalb gut, weil der weitaus größte Teil der
zugeführten Leistung in Wärme umgewandelt wird. Beträgt z.B. der
theoretische Fußpunktwiderstand 10 Ohm und misst du ein SWR
von 1:1, werden nur 20% der zugeführten Leistung auch abgestrahlt
und 80% im Wärme umgewandelt. Die DV-27 ist schon auf 10 m
ca. 1 S-Stufe schlechter, als ein Lambda 1/4 Strahler.
Auf dem 40 m-Band beträgt der theoretische Fußpunktwiderstand
einer nur 1,5 m langen Antenne etwa 0,5 Ohm! Alles klar?
Rainer Pruggmayer
2004-08-10 18:30:14 UTC
Permalink
Post by Achim Schäfer
Ein klassischer DV-Fuß führt spätestens bei UKW-Duoband-Antennen
zu Problemen, den bei den meisten Modellen muß die Masse mit nach oben
geführt werden.
Deswegen habe ich einen (verstärkten) PL-Fuß im Autodach und habe mir
einen Übergang von PL auf DV gekauft (ca. 10? bei Unrat-Elektronik)
Ich benutze seit 20 Jahren diese kleine Lambda1/4 mit dem "ufo" zum
verschieben, die paßt perfekt zum DV-Fuß und ist garagentauglich :-) Da tuts
dann zur Not sogar ein Fuß für alle Bänder.
Post by Achim Schäfer
Zustimmung!
Naja, Pileup erzeuge ich nicht gerade, aber es erstaunt doch immer
wieder,
was man mit einem 1,5m kurzen Strahler erreichen kann.
Achim.
sr, die Defintion war nicht eindeutig. Ich meinte selbst im pileup wird man
gerne mit "mobile" Zusatz vorgezogen, deshalb call kurz und "moobiiileee"
schön lang,lol.

73 Rainer

P.S. was macht dein Fahrradunfall ?
Achim Schäfer
2004-08-10 18:35:48 UTC
Permalink
Post by Rainer Pruggmayer
verschieben, die paßt perfekt zum DV-Fuß und ist garagentauglich :-)
Da tuts dann zur Not sogar ein Fuß für alle Bänder.
Das ist ein Argument, da ich keine Garage habe, brauche ich da keine
Rücksicht zu nehmen ;-)
Post by Rainer Pruggmayer
sr, die Defintion war nicht eindeutig. Ich meinte selbst im pileup
wird man gerne mit "mobile" Zusatz vorgezogen, deshalb call kurz und
"moobiiileee" schön lang,lol.
klar...
Post by Rainer Pruggmayer
P.S. was macht dein Fahrradunfall ?
Geht so ;-)

Wolfgang Kind
2004-08-09 22:35:54 UTC
Permalink
Post by Martin
Hallo liebe OM´s,
Ich bin auf der Suche nach einer kurzen (bis 1,50m) Mobilantenne für
20m und 40m. Das davon keine Wunder zu erwarten sind ist mir klar, die
Antenne soll für Mobilbetrieb sein und ich möchte nicht mit riesigen,
abgespannten Gebilden herumfahren.
Da es bezahlbar bleiben sollte, kommen wahrscheinlich nur
Monobandstrahler in Frage (keine ATAS, Outbacker o.ä.).
In den USA gibt es sog. Mini HF Sticks von Iron Horse, die teilweise
recht gute Kritiken bekommen, leider habe ich hier keinen Händler
gefunden.
Für 20m käme auch eine mod. DV27 in Frage, wer hat diesbezüglich
Erfahrungen?
Vielen Dank!
73
Martin, DL3MP
Hallo Martin,

ich rate dir zu einer DV-Lang oder zumindest zu einem Wendelstrahler für das
10/11 m-Band, falls der Strahler nicht länger als max. 1,5 m sein darf. Es ist
dann darauf zu achten, dass die Antenne keine Anpasselemente im Fuß enthält.
Für 20 und 40 m solltest du eine Induktivität hoher Güte in Verbindung mit einem
Kondensator vorschalten. Der Kondensator muss von der Seele des Koaxkabels
nach Masse liegen, da der Fußpunktwiderstand eines solchen Strahlers für die
Bänder 20 und 40 m < 50 Ohm ist. Die Formeln für die Induktivität und das C
findest du u.a. im Rothammel. Die Spule sollte als Luftspule aus mindestens 6^2
Kupfer hergestellt werden. Es ist günstig, die Induktivität so zu wählen, dass
sie für das 40 m-Band zuerst einmal ein paar Windungen mehr aufweisen. Für
20 m kann die Spule einen über Relais schaltbaren Abgriff erhalten. Vermutlich
muss bei QSY von 20 nach 40 und umgekehrt auch das C über Relais mit
umgeschaltet werden. Da die Formeln nur eine Näherung sein können, sollte
das C variabel sein. Nach Finden der Kapazität pro Band kann man den Drehko
ausmessen und durch einen Festkondensator ersetzen. Die erforderliche Anzahl
der Windungen muss auch praktisch ermittelt werden. Hilfreich kann hier eine
Rauschbrücke oder ein SWR-Analyser sein. Die Spule sollte zwecks hoher
Güte im Verhältnis von Länge zu Durchmesser von ca. 2:1 hergestellt werden.
Der Abstand zwischen den Windungen sollte etwa einen Drahtdurchmesser
entsprechen. Die Spule kann auf einem Wickelkörper erstellt und später in
Plexiglasstege eingefädelt werden, nachdem diese entsprechen durchbohrt
wurden. Eine weitere Erhöhung der Güte kann man dadurch erreichen, indem
man jede zweite Windung zwecks Minderung der schädlichen Kapazität etwas
nach innen drückt. Siehe hierzu auch Gelsenkirchener Mobilantenne von OM
Arno Weidemann, DL9AH. Sollte die Antenne zu schmalbandig werden, kann
sie mittels einer Rollspule geringer Induktivität, die mit einem Elektromotor
gekoppelt ist, vom Wageninnern nachgestimmt werden. Hört sich eventuell
ziemlich wild an, ist es aber nicht. Eine Autbacker etc. kann mit einer solchen
Konstruktion weder vom Wirkungsgrad noch vom Preis her mithalten.


Vy 73 de Wolf,
DL5DKW
Wolfgang Kind
2004-08-09 22:41:35 UTC
Permalink
Post by Martin
Hallo liebe OM´s,
Ich bin auf der Suche nach einer kurzen (bis 1,50m) Mobilantenne für
20m und 40m. Das davon keine Wunder zu erwarten sind ist mir klar, die
Antenne soll für Mobilbetrieb sein und ich möchte nicht mit riesigen,
abgespannten Gebilden herumfahren.
Da es bezahlbar bleiben sollte, kommen wahrscheinlich nur
Monobandstrahler in Frage (keine ATAS, Outbacker o.ä.).
In den USA gibt es sog. Mini HF Sticks von Iron Horse, die teilweise
recht gute Kritiken bekommen, leider habe ich hier keinen Händler
gefunden.
Für 20m käme auch eine mod. DV27 in Frage, wer hat diesbezüglich
Erfahrungen?
Vielen Dank!
73
Martin, DL3MP
Hallo Martin,

ich rate dir zu einer DV-Lang oder zumindest zu einem Wendelstrahler für das
10/11 m-Band, falls der Strahler nicht länger als max. 1,5 m sein darf. Es ist
dann darauf zu achten, dass die Antenne keine Anpasselemente im Fuß enthält.
Für 20 und 40 m solltest du eine Induktivität hoher Güte in Verbindung mit einem
Kondensator vorschalten. Der Kondensator muss von der Seele des Koaxkabels
nach Masse liegen, da der Fußpunktwiderstand eines solchen Strahlers für die
Bänder 20 und 40 m < 50 Ohm ist. Die Formeln für die Induktivität und das C
findest du u.a. im Rothammel. Die Spule sollte als Luftspule aus mindestens 6^2
Kupfer hergestellt werden. Es ist günstig, die Induktivität so zu wählen, dass
sie für das 40 m-Band zuerst einmal ein paar Windungen mehr aufweist. Für
20 m kann die Spule einen über Relais schaltbaren Abgriff erhalten. Vermutlich
muss bei QSY von 20 nach 40 und umgekehrt auch das C über Relais mit
umgeschaltet werden. Da die Formeln nur eine Näherung sein können, sollte
das C variabel sein. Nach Finden der Kapazität pro Band kann man den Drehko
ausmessen und durch einen Festkondensator ersetzen. Die erforderliche Anzahl
der Windungen muss auch praktisch ermittelt werden. Hilfreich kann hier eine
Rauschbrücke oder ein SWR-Analyser sein. Die Spule sollte zwecks hoher
Güte im Verhältnis von Länge zu Durchmesser von ca. 2:1 hergestellt werden.
Der Abstand zwischen den Windungen sollte etwa einen Drahtdurchmesser
entsprechen. Die Spule kann auf einem Wickelkörper erstellt und später in
Plexiglasstege eingefädelt werden, nachdem diese entsprechen durchbohrt
wurden. Eine weitere Erhöhung der Güte kann man dadurch erreichen, indem
man jede zweite Windung zwecks Minderung der schädlichen Kapazität etwas
nach innen drückt. Siehe hierzu auch Gelsenkirchener Mobilantenne von OM
Arno Weidemann, DL9AH. Sollte die Antenne zu schmalbandig werden, kann
sie mittels einer Rollspule geringer Induktivität, die mit einem Elektromotor
gekoppelt ist, vom Wageninnern nachgestimmt werden. Hört sich eventuell
ziemlich wild an, ist es aber nicht. Eine Autbacker etc. kann mit einer solchen
Konstruktion weder vom Wirkungsgrad noch vom Preis her mithalten.


Vy 73 de Wolf,
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