Discussion:
Tuner / Sectrum Analyzer im Selbstbau
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Mangard
2003-10-13 11:37:31 UTC
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Hallo,

ich bin nicht sicher ob ich hier in der richtigen Newsgroup poste, aber
ich versuchs einfach mal.
Kurz gesagt ist mein Ziel einen Spectrum Analyzer basierend auf einem
digitalen Speicheroszi bauen.

Das Oszilloskop das ich zur Verfügung habe, hat 8bit Auflösung und hat
1GHz bandbreite. Nun gut, wenn wenn ich einfach eine Antenne über einen
Vorverstärker an das Oszi hänge und eine FFT rechne bekomme ich zwar
eine grobe Idee darüber, wo Träger sind, aber die Auflösung ist
zwangsläufig ziemlich beschränkt. Auf Grund der 8-bit Auflösung sehe ich
eben nur die starken Signale und die ganzen kleinen Träger gehen durch
die Quantisierung verloren.

Um nun besser in die einzelnen Frequenzbänder reinzuschauen, wäre es
ganz gut einen Tuner vor das Oszi zu schalten mit dem ich auf eine
Zwischenfrequenz runtermische und dann das Signal durch einen Bandpass
mit ein paar KHz schicke. Ich denke dann sollte ich mit dem Oszi
erheblich genauer kleine Träger lokalisieren können. Ziel meiner
Anwendung ist es solche Träger im Bereich von 100KHz bis 500MHz zu
detektieren. Idealerweise sollte ich den Mixer von einem PC aus steuern
können.

Nun zu meinen eigentlichen Fragen:

- Welche Amateurfunkempfänger würden sich für meine Anwendung eigenen?

- Kann mir jemand Links zu Projekten geben in denen Leute aus
Amateurfunkempfängern Spektrum Analyzers gebaut gebaut haben?

- Mal unter der Voraussetzung ich würde mir so ein Frontend selbst
bauen, wo sind die Knackpunkte?

- Es gibt ja zum Beispiel sämtliche Teile (Filter, Verstärker, Mixer)
auch als Baukastensystem zu kaufen. Sprich alle Komponenten haben 50Ohm
BNC Ein-/Ausgänge und man muß sie eigentlich nur zusammensetzen. Ist das
Ganze so wirklich einfach? Wie generiere ich mir in dem Fall das LO
Signal für den Mixer?

- Gibt es irgendein Buch das ihr mir empfehlen könnt, in dem es darum
geht RF Frontends selbst zu bauen?

Danke für jeglichen Tipp,

Stefan
Horst-D. Winzler
2003-10-13 15:25:39 UTC
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Post by Stefan Mangard
Hallo,
Kurz gesagt ist mein Ziel einen Spectrum Analyzer basierend auf einem
digitalen Speicheroszi bauen.
Das Oszilloskop das ich zur Verfügung habe, hat 8bit Auflösung
Moderne analysatoren verfügen über einen darstellbaren bildbereich von
bis zu 100dB.

und hat
Post by Stefan Mangard
1GHz bandbreite. Nun gut, wenn wenn ich einfach eine Antenne über einen
Vorverstärker an das Oszi hänge und eine FFT rechne bekomme ich zwar
eine grobe Idee darüber, wo Träger sind, aber die Auflösung ist
zwangsläufig ziemlich beschränkt. Auf Grund der 8-bit Auflösung sehe ich
eben nur die starken Signale und die ganzen kleinen Träger gehen durch
die Quantisierung verloren.
- Gibt es irgendein Buch das ihr mir empfehlen könnt, in dem es darum
geht RF Frontends selbst zu bauen?
Grundlagen:

"Spektrumanalyse" Theorie und Praxis
Werner Schnorrenberg (DC4KU)
Vogel Buchverlag Würzburg
ISB N 3-8023-02907-7

Eine interessante "Bauanleitung" findest du unter:

http://home.t-online.de/home/stefan.steger/hompage.html


***@DB0PV.#BAY.DEU.EU

Ich wünsche viel erfolg ;-)
--
mfg horst-dieter
Stefan Mangard
2003-10-14 08:12:36 UTC
Permalink
Hallo nochmal,
Post by Horst-D. Winzler
"Spektrumanalyse" Theorie und Praxis
Werner Schnorrenberg (DC4KU)
Vogel Buchverlag Würzburg
ISB N 3-8023-02907-7
http://home.t-online.de/home/stefan.steger/hompage.html
danke für die Links. Naja, so ein Selbstbau könnte schon ein aufwendiges
Projekt werden ...

Wie schaut es mit der Verwendbarkeit von Amateurfunkempfängern aus?

Ich brauche im Wesentlichen ja nur einen Amateurfunkempfänger der mir
ein Signal aus einem bestimmten Frequenzbereich auf eine ZF runtermischt.

Wenn der Empfänger einen Ausgang bei der letzten ZF Stufe hätte, könnte
ich dieses Signal ans Oszi hängen und das würde schon mal nicht so
schlecht ausschauen denke ich.

Welche Receiver könntet ihr mir dazu empfehlen? Welche kann ich von
einem PC aus steuern?

Danke!

Stefan
Horst-D. Winzler
2003-10-14 17:22:50 UTC
Permalink
Post by Stefan Mangard
danke für die Links. Naja, so ein Selbstbau könnte schon ein aufwendiges
Projekt werden ...
Ist aufwendig !!
Post by Stefan Mangard
Wie schaut es mit der Verwendbarkeit von Amateurfunkempfängern aus?
Ich brauche im Wesentlichen ja nur einen Amateurfunkempfänger der mir
ein Signal aus einem bestimmten Frequenzbereich auf eine ZF runtermischt.
Du suchst keinen spektrumanalysator sondern einen panoramaempfänger.
Sowas gabs mal von Semco. Heathkit hatte, glaub ich, einen
panoramaadapter im programm.
Der adapter muß also für die ZF des empfängers gebaut sein. Es gibt zB
von Telefunken ausrangierte geräte für eine ZF von 525kHz sowie 10,7MHz.
Heißen PaG 724/525 oder PaG 148. Letzterer für 10,7MHz.

Somit scheiden die meißten amateurempfänger für diese adapter schonmal
aus. Die idee, kommerzielle panoramaadapter umzustricken, erfordert sehr
genaue kenntnisse der materie. Es gab aber mal vorsatzgeräte, um die
Telefunkengeräte an andere empfänger Zfs anzupassen.
Post by Stefan Mangard
Wenn der Empfänger einen Ausgang bei der letzten ZF Stufe hätte, könnte
ich dieses Signal ans Oszi hängen und das würde schon mal nicht so
schlecht ausschauen denke ich.
Panoramaadapter haben selbst filter. Sie sind als überlagerungsempfäner
mit gewobbelten oszillator aufgebaut. Die empfangsfrequenz ist die ZF
des eigentlichen empfängers. Und um die wobbelt der panoramaoszillator.

Die ZF selbst wird breitbandig,gleich nach dem ersten mischer des
empfängers entnommen. Also, nicht am ende des ZF-Zugs.

Bei diesen geräten ist das filter, der oszillator sowie die
wobbelfrequenz aufeinander optimiert.
Post by Stefan Mangard
Welche Receiver könntet ihr mir dazu empfehlen? Welche kann ich von
einem PC aus steuern?
Ich habe mal gesehen, das einige OMs den EKD 500 von RFT als
Panoramaempfänger benutzten. Sie hatten ein entsprechendes programm
geschrieben und das schien offensichtlich gut zu funktionieren.
--
mfg horst-dieter
Stefan Mangard
2003-10-15 14:12:20 UTC
Permalink
Hallo nochmal,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Post by Horst-D. Winzler
Post by Stefan Mangard
Ich brauche im Wesentlichen ja nur einen Amateurfunkempfänger der mir
ein Signal aus einem bestimmten Frequenzbereich auf eine ZF runtermischt.
Du suchst keinen spektrumanalysator sondern einen panoramaempfänger.
Danke, daß du mir schon mal das richtige Stichwort geliefert hast. Da
ich noch nicht all zu vertraut mit der ganzen Materie bin, stellt sich
bei mir noch folgende Fragen:

- Also bei einem Panoramaempfänger gibt es nur einen Mischer und gleich
nach diesem wird die ZF entnommen. Das heißt dann aber, daß man sich
irgendwie um die Spiegelbereich kümmern muß. Sehe ich das richtig?

- Ich bin wirklich neu in der Materie, aber das mehrfache runtermischen
macht man deswegen, daß der Spiegelbereich unterdrückt wird, ohne einen
verschiebbaren Bandbaß am Eingang zu haben, oder?

- Wenn ich also nicht unbedingt einen receiver selbst bauen will und
keine Probleme mit Spiegelbereichen haben will, ist für mich
wahrscheinlich schon eine mehrstufiger Receiver interessant, oder nicht?

- Gibt es eigentlich Firmen, die sozusagen reine RF Frontends verkaufen?
Dh. Antenneneingang - ZF Ausgang und irgendeine Einstellmöglichkeit für
die Frequenz (idealerweise über den PC steuerbar).

Danke!

Stefan
Post by Horst-D. Winzler
Post by Stefan Mangard
Wenn der Empfänger einen Ausgang bei der letzten ZF Stufe hätte,
könnte ich dieses Signal ans Oszi hängen und das würde schon mal nicht
so schlecht ausschauen denke ich.
Panoramaadapter haben selbst filter. Sie sind als überlagerungsempfäner
mit gewobbelten oszillator aufgebaut. Die empfangsfrequenz ist die ZF
des eigentlichen empfängers. Und um die wobbelt der panoramaoszillator.
Die ZF selbst wird breitbandig,gleich nach dem ersten mischer des
empfängers entnommen. Also, nicht am ende des ZF-Zugs.
Bei diesen geräten ist das filter, der oszillator sowie die
wobbelfrequenz aufeinander optimiert.
Post by Stefan Mangard
Welche Receiver könntet ihr mir dazu empfehlen? Welche kann ich von
einem PC aus steuern?
Ich habe mal gesehen, das einige OMs den EKD 500 von RFT als
Panoramaempfänger benutzten. Sie hatten ein entsprechendes programm
geschrieben und das schien offensichtlich gut zu funktionieren.
Horst-D. Winzler
2003-10-15 17:23:30 UTC
Permalink
Post by Stefan Mangard
- Also bei einem Panoramaempfänger gibt es nur einen Mischer und gleich
nach diesem wird die ZF entnommen. Das heißt dann aber, daß man sich
irgendwie um die Spiegelbereich kümmern muß. Sehe ich das richtig?
Ja.Panoramaempfänger besitzen vorkreise, die gleichlaufend mitabgestimmt
werden. Oder eben doppelüberlagerung mit hoher ersten ZF. Um filter bzw
pässe (hoch-tief-band) kommt man nicht herum. Es gelten die gleichen
probleme wie bei "normalen" empfängern.

Sieh dir mal scanner an.
Post by Stefan Mangard
- Ich bin wirklich neu in der Materie, aber das mehrfache runtermischen
macht man deswegen, daß der Spiegelbereich unterdrückt wird, ohne einen
verschiebbaren Bandbaß am Eingang zu haben, oder?
Genau so ist es. Wirklich gute schmalbandige filter sind "nur" bei
niedrigen frequenzen herstellbar. Mechanische filter eigentlich nur bis
525 kHz.
Post by Stefan Mangard
- Wenn ich also nicht unbedingt einen receiver selbst bauen will und
keine Probleme mit Spiegelbereichen haben will, ist für mich
wahrscheinlich schon eine mehrstufiger Receiver interessant, oder nicht?
So ist es. Aber, je mehr oszillatoren du benötigst, um so mehr
pfeifstellen kekommst du. Abgesehen von anderen problemen. Für
"anfänger" empfiehlt sich nur einfachüberlagerungen. Die probleme werden
zu groß ;-(
Post by Stefan Mangard
- Gibt es eigentlich Firmen, die sozusagen reine RF Frontends verkaufen?
Dh. Antenneneingang - ZF Ausgang und irgendeine Einstellmöglichkeit für
die Frequenz (idealerweise über den PC steuerbar).
Gab es. Weil gerade die spulenwickelei nicht jerdermans sache war. Auch
einen guten gleichlauf zwischen oszillator und vorkreisen zu erzielen,
bedarf auch einiger rechnerei.
Diese eingangsteile waren immer mit drehko ausgerüstet.

Wenn man einen empfänger durch den PC abstimmen möchte, kommt man kaum
um eine hohe ZF herum.

Es gibt geräte, die ausschließlich über den PC bedient werden. Sowas
könnte sein, was du suchst.Die software dieser geräte bietet einen
scannbodus. Da solltest du dich mal in den einschlägigen
zeitschriften/literatur kundig machen.
--
mfg horst-dieter
Stefan Mangard
2003-10-16 14:19:02 UTC
Permalink
Post by Horst-D. Winzler
Post by Stefan Mangard
- Gibt es eigentlich Firmen, die sozusagen reine RF Frontends
verkaufen? Dh. Antenneneingang - ZF Ausgang und irgendeine
Einstellmöglichkeit für die Frequenz (idealerweise über den PC
steuerbar).
Gab es. Weil gerade die spulenwickelei nicht jerdermans sache war. Auch
einen guten gleichlauf zwischen oszillator und vorkreisen zu erzielen,
bedarf auch einiger rechnerei.
Diese eingangsteile waren immer mit drehko ausgerüstet.
Wenn man einen empfänger durch den PC abstimmen möchte, kommt man kaum
um eine hohe ZF herum.
Es gibt geräte, die ausschließlich über den PC bedient werden. Sowas
könnte sein, was du suchst.
Nochmals danke für die ausfürhliche Antwort. Ich versuche die Sache für
mich nochmal zusammenzufassen:

Gesucht ist ein Empfänger mit dem ich mir gezielt schmale
Frequenzbereiche bis zu 1GHz anschauen kann.

Dazu brauche ich einen Receiver, der mir die Signale auf eine ZF mischt,
welche dann vom receiver oder von mir scharf gefilteret werden kann.

Eine (wahrscheinlich nicht die billigste) Variante ist es einen
Breitbandempfänger zu kaufen, der das gewünschte Band runtermischt ohne,
daß ich mir über irgendwas Gedanken machen muß. Das Signal auf der ZF
hat je nach Empfänger eine Bandbreite bis zu mehreren MHz.

Wenn die ZF mit meinem Oszi abtaste kann ich mir leicht Signale in
verschiedenen Frequenzbereichen anschauen, oder?

Was ich mir nun suchen muß ist ein möglichst billiger
Breitbandempfänger, der ZF nach außen führt?

Dann habe ich im Prinzip sowas wie einen Spektrum Analyzer :-)

Danke,

Stefan
Horst-D. Winzler
2003-10-17 13:12:46 UTC
Permalink
Post by Stefan Mangard
Nochmals danke für die ausfürhliche Antwort. Ich versuche die Sache für
Gesucht ist ein Empfänger mit dem ich mir gezielt schmale
Frequenzbereiche bis zu 1GHz anschauen kann.
Dazu brauche ich einen Receiver, der mir die Signale auf eine ZF mischt,
welche dann vom receiver oder von mir scharf gefilteret werden kann.
Scharfe filterung und möglichst schnelle scannung des frequenzbereichs
sind antagonisten. Ebenso muß das filter für diesen zweck gebaut worden
sein. "Normale" filter(zB für SSB,CW) sind wenig geeignet. Sie haben zu
lange einschwingzeiten. So verfälschen sie die signalkurve.
Post by Stefan Mangard
Eine (wahrscheinlich nicht die billigste) Variante ist es einen
Breitbandempfänger zu kaufen, der das gewünschte Band runtermischt ohne,
daß ich mir über irgendwas Gedanken machen muß. Das Signal auf der ZF
hat je nach Empfänger eine Bandbreite bis zu mehreren MHz.
Wenn die ZF mit meinem Oszi abtaste kann ich mir leicht Signale in
verschiedenen Frequenzbereichen anschauen, oder?
Oszis arbeiten im zeitbereich. Du wilst jedoch im frequenzbereich
arbeiten ;-) Der oszi müßte eine FFT funktion haben. Wenn er die hat,
haben die kaum mehr als 8 Bit dynamikbereich.
Bastle einfach mal.
Post by Stefan Mangard
Was ich mir nun suchen muß ist ein möglichst billiger
Breitbandempfänger, der ZF nach außen führt?
Dann habe ich im Prinzip sowas wie einen Spektrum Analyzer :-)
Schau dir mal das angebot von Bogerfunk an.
Du könntest aber auch basteln. zB gibs sehr preisgünstig im
surplushandel den Telefunkenpanoramaadapter PaG 148. Der arbeitet auf
10,7 MHz. Der hub beträgt +/- 0,2 sowie +/- 1MHz. Den kannst du mit ca.
5pF an die mischstufe klemmen. 5pF verstimmen das erste filter noch
nicht so groß. Selbstredent muß es sich um einen super mit 1. ZF von
10,7_MHz handeln.
--
mfg horst-dieter
Stephan Heidrich
2003-10-14 12:05:05 UTC
Permalink
Post by Horst-D. Winzler
http://home.t-online.de/home/stefan.steger/hompage.html
Ist der Link noch aktuell? Bei mir kommt nur eine Error-Meldung von
T-Offline :-(

Gruß,
Stephan
Bernd Maestling
2003-10-14 16:48:41 UTC
Permalink
Post by Stephan Heidrich
Ist der Link noch aktuell? Bei mir kommt nur eine Error-Meldung von
T-Offline :-(
lass halt das homepage.html weg, dann passts

cu
Bernd
Stephan Heidrich
2003-10-14 19:10:38 UTC
Permalink
Post by Bernd Maestling
lass halt das homepage.html weg, dann passts
Danke, werde ich gleich testen!

Gruß,
Stephan
Horst-D. Winzler
2003-10-14 16:39:39 UTC
Permalink
Post by Stephan Heidrich
Post by Horst-D. Winzler
http://home.t-online.de/home/stefan.steger/hompage.html
Ist der Link noch aktuell? Bei mir kommt nur eine Error-Meldung von
T-Offline :-(
Ist aktuell. Aber kleiner trick:

http://home.t-online.de/home/stefan.steger

So sollte es funktionieren. Das weiter mußt du dann halt anklicken ;-)
--
mfg horst-dieter
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